Echterdingen

Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler

Bezeichnung:

Gebiet:
Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Stuttgart, Landkreis Esslingen

Eröffnung: 17.11.1944

Schließung: Januar 1945

Deportationen:
Am 09.01.1945 und 10.01.1945: jeweils 50 Häftlinge in das Außenlager Vaihingen; am 21.01.1945 in das Außenlager Ohrdruf (KZ Buchenwald), dort am 25.01.1945 angekommen; ebenfalls am 21.01.1945: 59 Fleckfieberkranke nach Celle (wahrscheinlich KZ Bergen-Belsen)

Häftlinge:
600 Juden, die aus dem KZ Stutthof nach Echterdingen verschleppt wurden. Die Häftlinge waren Russen, Polen, Deutsche, Holländer, Italiener, Litauer, Ungarn, Esten, Spanier und Belgier. Die meisten waren Polen.

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei: OT-Oberbauleitung Eßlingen am Neckar

Art der Arbeit: Straßenbau, Arbeiten im Steinbruch, Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen

Bemerkungen:
Die Häftlinge waren in einem Hangar auf dem Gelände des Flughafens Echterdingen untergebracht. Zuvor waren dort osteuropätische Fremdarbeiter, vermutlich polnische und sowjetische Kriegsgefangene untergebracht.
Die Bewachung der Häftlinge erfolgte durch die SS und die Luftwaffe. Die Gefangenen sollten eine Verbindungsstrecke vom Flughafen zur nahegelegenen Autobahn bauen, um den Flugzeugen das Starten und Laden auf der Autobahn zu ermöglichen.
Die ausgemergelten Männer schleppten sich, bewacht von Soldaten des Fliegerhorstes, zu den Steinbrüchen (z. B. im Emerland bei Bernhausen) und wieder zurück, manchmal konnten sie nicht einmal mehr gehen und wurden von zwei Mitgefangenen mitgeschleift oder im zweirädrigen Karren zurückgezogen. Massengräber der infolge der mörderischen Bedingungen umgekommenen KZ-Häftlinge fanden sich nahe der Ramsklinge und nahe dem Hangar auf dem Flughafen.


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