Berditschew

Vernichtungsstätte

Bezeichnung: (Großaktion des Sonderkommando 4a) Einsatzgruppe C

Gebiet
Polen, Oblast Schytomyr Rajon, Kreisfreie Stadt Berditschew

Unterstellung
Staatspolizeileitstelle

Eröffnung
Ende Oktober 1942

Schließung
24.12.1942

Häftlinge

Geschlecht
Frauen, Männer und Kinder

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit

Bemerkungen
Berdytschiw war ein kulturelles Zentrum für Juden, Polen und Ukrainer vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Nach dem deutschen Einmarsch am 7. Juli 1941 wurde die jüdische Bevölkerung, die etwa die Hälfte der damals 66.306 Einwohner ausmachte, am Rande des nahe gelegenen Flugplatzes systematisch ermordet.
Unter den Ermordeten der Großaktion des Sonderkommando 4a der Einsatzgruppe C befand sich auch die Mutter von Wassili Semjonowitsch Grossman.
Zunächst forderte der Stadtkommandant am 10. Juli 1941 eine Kontribution in Höhe von 100.000 Rubeln von der jüdischen Bevölkerung der Stadt, es kam zu pogromartigen Ausschreitungen, bei der ganze Gruppen ermordet und die Synagogen in Brand gesteckt wurden.

Am 25. August 1941 erging dann der Befehl zur Einrichtung eines Ghettos.
Am 4. September 1941 wurden auf Befehl des Höheren SS- und Polizeiführers 1.500 junge Männer unter dem Vorwand eines Ernteeinsatzes selektiert und außerhalb der Stadt erschossen.
Zehn Tage später erreichte das Sonderkommando 4a der Einsatzgruppe C die Stadt.
Am nächsten Morgen gegen 4:00 Uhr wurde das Ghetto von SS und Polizei abgeriegelt und 18.600 Menschen zu vorbereiteten Gruben am Flugplatz der Stadt getrieben, wo sie erschossen wurden.
Die überlebenden jüdischen Einwohner wurden in mehreren Aktionen bis Mitte Juni 1942 nach und nach ermordet.
Am 3. November 1941 wurden die Familien der Handwerker, die bislang verschont worden waren, insgesamt etwa 2.000 Menschen, ermordet.
Am 7. April 1942 folgte die Ermordung von 70 jüdischen Frauen, die mit Nichtjuden verheiratet waren.
Am 16. Juni 1942 wurden die verbliebenen Handwerker umgebracht.
Berdytschiw wurde am 15. Januar 1944 von der Roten Armee befreit. Zu diesem Zeitpunkt lebten noch 15 Juden in der Stadt.


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